Geschichte des Haus Rolshausen (Stoltzen) in Monschau
Last updated 12 Aug 2017
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Author: Patrick Laschet
Originalquelle: u.a. aus Hotel Graf Rolshausen, Monschau
Das Haus Rolshausen in der Kirchstraße, ist eines der ältesten Häuser der Stadt Monschau und erstes, nach der 1543 im Geldrischen Krieg erfogten Zerstörung der Stadt, nachgewiesenes Bürgerhaus.
Es wurde erbaut im Jahr 1597 durch Christoph von Rolshausen und seiner zweiten Frau Catharina von Palant. [Krüge mit Inschrift Catharina von Palant befinden sich heute im Töpfereimuseum in Raeren, B und im Städt Kramer-Museum in Kempen,D (Kempen: salzglasiertes Steinzeug, 3 ovale Medaillons, Raeren um 1591 mit Wappen von Palant und Inschrift Catharina von Palant zu Monioie, heute Monschau, D; Schenkung Konrad Kramer Inv. Nr. 058]
Beide Familien zählten zum rheinischen Ur-Adel.
Freiherr Christoph von Rolshausen war Nachfolger seines gleichnamigen Vaters als Amtmann des Herzogs von Jülich im Amte Monschau. Außerdem war er Lehnsträger der Burg Bütgenbach, besaß den ehemaligen Königshof Konzen, der Herrlichkeit Trimport (Dreiborn), die Herrlichkeit Türnich und das Haus Stauffenberg in Hessen, dem Stammsitz der Familie.
Der Vater hatte sich große Verdienste erworben in jahrzehntelanger Arbeit im Monschauer Land beim Wiederaufbau nach dem furchtbaren Jahr 1543.
Das Doppel- Wappen der beiden Familien Rolshausen und Palant mit der Jahreszahl 1597 befindet sich in der gußeisernen Takenplatte im Kamin des Hauses.
Durch Heirat und Erbgang der Töchter gelangte das Haus Rolshausen in die herausragenden Familien von der Hardt, Bewer später teilweise geadelt, und Stoltzen, in deren Besitz es fast 200 Jahre geblieben ist. Zuletzt war es auch als "Haus Stoltzen" bekannt. Die Tochter Anna des Ehepaares Rolshausen - Palant heiratete den Forstmeister des Monschauer Landes Adamuß Hatterdus von der Hardt (Tod 13.1.1636) und deren Tochter Anna ehelichte den Ratsverwandten Wilhelm Bewer zu Monschau.
Diese Eheleute schenkten dem ihren Haus gegenüberliegenden Platz für die 1649 erbaute Pfarrkirche. Zum Dank wurden die Eheleute 1670 resp. 1676 in der Kirche beigesetzt. Im Monschauer Kirchenbuch wurde beim Todestag des Wilhelm Bewer am 4. Juli 1670 vermerkt: ... "sigularis huius ecclesiae parochiane patronus, a quo et fundus provenit in quo loco extructa..." (ein ganz besonderer Gönner dieser Pfarrkirche, von welchem auch das Grundstück stammt, auf dem die Kirche errichtet wurde).
Bei Renovierungsarbeiten wurde im September 1973 im linken vorderen Chorraum der Kirche eine gewölbte Grabkammer entdeckt. Sie enthielten die sterblichen Überreste des Ehepaares Bewer-von der Hardt.
Als am 2. Oktober 1710 die ersten 4 Ursulinenschwestern aus dem Dürener Mutterhaus nach Monschau übersiedelten, gewährte Schultheiß Johann Bewer ihnen in seinem Haus Unterkunft und einen Raum zur Einrichtung einer Kapelle.
1716, ein Jahr nach Baubeginn des Klosters in der Laufenstraße und zwei Jahre vor seiner endgültigen Fertigstellung, war der Bau so weit gediehen, das die Schwestern ihr provisorisches Heim verlassen konnten.
Maria Helene Bewer, Tochter des Enkels Johann des Wilhelm Bewer, ehelichte den Johann Wilhelm Stoltzen, Forstmeisrter in Monschau und Burggraf in Heimbach. So ging das Haus in den Besitz der Familie Stoltzen über, deren Nachkommen es fast zwei Jahrhunderte besessen haben. Letzte Eigentümerin aus dieser Famielie war Ernestine Stoltzen. Als Witwe des Arztes Dr. med. Johann Jakop Maria te Kamp in Imgenbroich, der am 26. Februar 1892 mit 63 Jahren gestorben war, verkaufte sie das Haus am 9. Dezember 1894 für 10.500 Mark an das Maria- Stift- Hospital in Monschau. 1896 wurde es als "Josephshaus" eingeweiht und zuerst von Zöglingen (Waisen) bezogen.
1969 kam das Haus Rolshausen wieder in Privatbesitz und wurde zu einem modernen Hotel umgebaut.
Heute ist es im Besitz von Christopher und Beata Gaska (siehe Originalquelle).
Kellerfenster mit Wappen Paland
Kellerfenster mit Wappen Rolshausen
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