Geschichte Bütgenbach in Stichworten

Last updated 12 Aug 2017

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Author: Patrick Laschet


Hof und Gemeinde Bütgenbach im Laufe der Jahrhunderte (siehe Rolshausen 1503-1786)

Originalquelle: Die Gemeinde Bütgenbach / Die Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens

9. Jh.: Erste Erwähnung Bütgenbachs unter den Karolingern als Außenposten des Büllinger Hofes.

1130: Urkundliche Erwähnung in einem Verzeichnis von Abgaben an die Abtei Malmedy.

12. bis 18. Jh.: In verschiedenen Bauphasen wird die Pfarrkirche zu Bütgenbach errichtet.

1200-1214: Das Gebiet um Bütgenbach gehört zum Grundbesitz der Grafen von Luxemburg.

1214: Das Gebiet um Bütgenbach kommt an den Herzog von Limburg, der die Gräfin von Luxemburg geheiratet hat.

1237: Die Herren von Limburg veranlassen den Bau der Burg Bütgenbach an der Nordseite der Ortschaft, auf einem Felsenvorsprung am Ufer der Warche. Somit wird Bütgenbach Mittelpunkt eines Gebietes, das als "Hof Bütgenbach" bezeichnet wird. Neben Bütgenbach gehören zum Hofgebiet die Ortschaften Berg, Elsenborn, Faymonville, Nidrum, Sourbrodt und Weywertz.

Um 1265: Der "Hof" kommt durch Erbschaft an das Haus Falkenburg, das auch die Gebiete von Monschau und später auch St. Vith besitzt.

1300: Walram von Falkenburg bewilligt die Gründung eines Klosters "De Porta Coeli", d.h. Himmelspforte, auf seinem Gut Bütgenbach. N.B. : Heute noch besteht an der Straße von Lager Elsenborn nach Küchelscheid der Flurname "Grünkloster", doch konnte bis heute nicht geklärt werden, ob es zwischen ihm und der Klostergründung des Walram von Falkenburg einen Zusammenhang gibt. Im Laufe der Zeit geht Bütgenbach nacheinander in den Besitz der Grafen von Vianden und des Hauses Nassau über.

1450: Der Graf von Vianden, Johann II. von Nassau, übergibt die Burg und die dazugehörigen Ländereien seinem Sohne Adrian.

1461: Weywertz wird zum erstenmal in der Form von "Wivertz" oder "Wiverhus" erwähnt, was soviel bedeutet wie "Weiberhaus". N.B.: Nach einer alten Überlieferung sollen einst drei Weiber in Weywertz gewohnt haben und der Siedlung ihren Namen gegeben haben. Um das Haus dieser Weiber oder Frauen soll dann im Laufe der Zeiten eine ansehnliche Ortschaft entstanden sein.

1501: In einem Feuerstättenverzeichnis erscheint der Ort Elsenborn als Eltzelborn.

1503: Die Familie von Rolhausen, von altem rheinischen Adel, erhält die Burg und den Hof Bütgenbach als Lehen von den von Nassau.

1503-1786: Der Hof und die Burg bleiben im Besitz der Gutsherren von Rolshausen.

1541: Jacob von Reiffenberg ist im Besitz der imposanten Hofanlage, eines noch heute bestehenden Gebäudes mit vier Flügeln und weitem Innenhof.

1569: Christoph, Sohn des Jacobs von Reiffenberg, wird zum Schultheissen ernannt.

1574-1575: Unter Christoph von Reiffenberg wird der Hof teilweise eingeäschert.

1621-1624: Unter Johann, Sohn des Christoph von Reiffenberg, wird der Hof wiederhergestellt.

1689: Die Burg wird von den Truppen des Franzosenkönigs Ludwig XIV. zerstört.

1754: Der Hof ist im Besitz des Peter Benignus von Baring, welcher den Torbau errichtet und den anschließenden Südflügel wiederherstellt.

1795: Das Hofgebiet Bütgenbach wird mit dem gesamten Herzogtum Luxemburg von den Franzosen annektiert.

1795-1815: Die Burg Bütgenbach wird während der Franzosenherrschaft endgültig zerstört. Was von der stolzen Burg an der Warche übrigbleibt, wird abgetragen und beim Bau verschiedener Häuser des Dorfes verwendet.

1803: Elsenborn und Weywertz werden zu selbständigen Pfarren erhoben.

1815: Der Hof kommt in den Besitz der Familie Dethier aus Robertville.

1840: Der Hof Bütgenbach kommt an die Familie Hilgers, die einen Teil des Nordflügels umbauen lässt.

1885: Erster Zugeinsatz auf der neuen Eisenbahnstrecke von Aachen nach Malmedy und St. Vith, der sogenannten Vennbahn. An dieser Strecke liegt der Bahnhof Weywertz.

1892: In diesem Jahre entsteht das Bütgenbacher Krankenhaus.

1893: Preußen legt bei Elsenborn ein Manövergelände an, den Truppenübungsplatz Elsenborn, der nach dem ersten Weltkrieg von der belgischen Armee übernommen wird.

1894: Es weilen zum erstenmal Truppen zu Übungen auf der Elsenborner Heide.

1895: Aus dem ursprünglichen Zeltlager des "Lagers Elsenborn" werden Wellblechbaracken und später massive Steinbauten.

1898: Nidrum wird zur selbständigen Pfarre erhoben.

1910: Einrichtung eines Elektrizitätswerkens in der alten Mühle im Weywertzer Warchetal.

1912: Eröffnung der Eisenbahnstrecke Weywertz-Jünkerath. An dieser Strecke liegt der Bahnhof Bütgenbach. Am Weihnachtsabend wird die Gemeinde vom Weywertzer Elektrizitätswerk erstmals mit elektrischem Licht versorgt.

1914-1918: Nach dem Ersten Weltkrieg kommen die Kantone Eupen, Malmedy und St. Vith durch den Versailler Vertrag an das Königreich Belgien.

1920: Das Gebiet Bütgenbach wird auf vier Gemeinden aufgeteilt: Bütgenbach, Elsenborn, Faymonville und Robertville. Das gesamte Gebiet steht unter der Verwaltung des alleinigen Militärgouverneurs Baltia.

1928-1932: Die Elektrizitätsgesellschaft SERMA (heute UNERG) erbaut die Talsperre Bütgenbach nach den Plänen des italienischen Ingenieurs Boldo.

1929: Die Landwirte der Gegend gründen eine Genossenschaft und der Bau der Molkerei wird in Angriff genommen.

1930: Die Ruinen der Burg Bütgenbach bleiben bis zu diesem Jahre erhalten.

1940-1945: Während des fünfjährigen Zweiten Weltkrieges wird das Gebiet Bütgenbach mit Eupen- Malmedy vom Deutschen Reich annektiert.

1945: Rückkehr des Gebietes unter die Verwaltung des Königreiches Belgien.

1972: Der Grundstein zum Sport- und Kulturzentrum "Worriken" wird gelegt.

1977: Infolge der Gemeindefusionen besteht die Gemeinde Bütgenbach nunmehr aus den Ortschaften Berg, Bütgenbach, Elsenborn, Küchelscheid, Leykaul, Nidrum und Weywertz.

1977: Die Bütgenbach Hofanlage wird unter Denkmalschutz gestellt.

1979: Das Sport- und Kulturzentrum "Worriken" wird feierlich eröffnet. Die modernen Campinganlagen und das Wassersportzentrum des Sport-, Kultur- und Touristikzentrums können in Betrieb genommen werden.

1981: Wegen Unrentabilität wird die Molkerei in Bütgenbach geschlossen.

1984: Die alte Linde auf dem Weywertzer Dorfplatz wird unter Natur- und Denkmalschutz gestellt. An der Domäne entsteht eine Gewerbezone. Die ersten Betriebe lassen sich dort nieder.

1987: Am 31. Dezember muss das St. Josefskrankenhaus endgültig die Pforten schließen.

1990: In der Bütgenbach Hofanlage beginnen die Arbeiten zum Bau eines Alten- und Pflegeheims.

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